Autorentag 2016 – meine Eindrücke

Published by Laura Kier on

Gestern vor einer Woche habe ich mich in die Öffentlichkeit getraut. Zum ersten Mal las ich aus Band 1 meiner Inseln der Träume. Es war ein interessantes Gefühl und ich habe viele spannende Eindrücke für mich mitgenommen. Sowohl vom Autorentag am Tankumsee selbst, als auch von der Lesung. Ich könnte darüber berichten, wer was wie gelesen hat. Aber das bin nicht ich. Außerdem haben andere Teilnehmer bereits mehrere solcher Beiträge verfasst (Linkliste am Ende). Für mich sind meine persönlichen Erfahrungen und was ich aus dem Tag mitgenommen habe im Augenblick das, was ich teilen möchte. Lass dich von mir entführen in meinen Tag und tauch ein in eine Welt aus Büchern, spannenden Persönlichkeiten, einer beinahe unerträglichen Hitze und leckerem Kuchen.

Mehr als nur ein paar Stunden

Am Autorentag waren wir (meine Mutter, mein Freund und ich) von elf bis siebzehn Uhr am Tankumsee in Isenbüttel. Für mich hat dieser spezielle Tag aber deutlich länger gedauert. Vor diesem Tag hatte ich diverse Vorbereitungen zu treffen.
Vorbereitungen? Ja. Natürlich. Meinen Text wollte ich probeweise lesen, ich brauchte passendes zum Anziehen (34 °C!) und Kuchen backen stand ebenfalls auf dem Plan. Ich als Perfektionistin, wollte zudem nicht mit leeren Händen dastehen, weshalb ich zwei meiner Kurzgeschichten drucken lassen habe. Auf den letzten Drücker (Samstag) kam mir zusätzlich die Idee Visitenkarten zu erstellen. Ergo: Layout entwerfen, drucken, ausschneiden und ab in ein Kästchen damit.
Im Rückblick zwar Stress, aber es war hilfreich, da ich ein paar verteilen konnte. – Ich möchte dich nicht weiter mit meinen selbstgestellten Aufgaben langweilen. Vielmehr will ich dazu kommen, weshalb für mich dieser Tag ein wichtiger Meilenstein war.

Viele Faktoren haben dazu geführt. Zum einen das Ambiente. Es war heiß. Dazu der Blick auf den Tankumsee, wo sich zahlreiche Badegäste im Wasser abkühlten. Einige haben in unserem Grillpavillon Schatten gesucht. Schön fand ich vor allem manche Kinder, die zum Teil wiederholt vorbei kamen und neugierig bei uns zuhörten. Herein trauten sie sich zwar nicht, aber dennoch haben sie fasziniert ihren Blick über unsere Versammlung schweifen lassen.

Tankumsee

Autorentag 2016 – das Ambiente, der Tankumsee

Das Publikum war bunt gemischt. Eine angenehme Gruppe aus Lesern, Autoren und Rückenstärkung von Freunden und Familie. Hier und da ein paar Neugierige,  aber vor allem unsere Lieben, die unserem Aufruf,  an den Lesungen teilzunehmen, gefolgt sind. Mit vielen habe ich ein Wort gewechselt und war häufig überrascht. Sowohl über die Worte, die andere für meine Werke (die Kurzgeschichten sowie meinen Roman) gefunden haben, als auch über die zahlreichen kreativen Ideen. Ich konnte neue Kontakte knüpfen und Interessenten für unsere Schreibgruppe in Wolfsburg / Braunschweig begeistern.

Pause mit Gesprächen

Autorentag 2016 – Pause mit Gesprächen

Ganz besonders spannend fand ich einen Vortrag von Bianca Bolduan, der Inhaberin der Buchhandlung „Wortwerke. Ihre Buchhandlung hat ein völlig anderes Konzept, als ich es normalerweise kenne. In den meisten Läden steht Buch an Buch. Wir als Leser bekommen nur die Rücken zu Gesicht und das, was in den großen Publikumsverlagen gedruckt wird. Bei ihr sind ausschließlich Indie-Autoren (Self-publisher) sowie Autoren aus Kleinverlagen vertreten. Dazu stehen die Bücher nicht dicht gedrängt aneinander, sondern jedes Buch bekommt so viel Raum, dass die Cover gut sichtbar sind. Ob das Vertriebskonzept als Autor aufgeht, will ich ausprobieren. In den Läden wird ein Stellplatz „gemietet“, dafür erhalte ich den kompletten Gewinn und nicht wie üblich, den Anteil, der nach Buchhändlerrabatt und Verlagseinbehalt über bleibt. – Einen Versuch wert ist es alle mal. Meine Kurzgeschichtenhefte würde sie nehmen. Ein sehr schönes Kompliment an mich, vor allem da ihr und vielen anderen, die Cover besonders gut gefielen. Gute Voraussetzungen, um meinen Roman Lesern schmackhaft zu machen.

Mein Roman. Oh ja. Je näher der Zeitpunkt meiner Lesung rückte, umso nervöser wurde ich. Mein erster öffentlicher Auftritt, wo ich allein im Rampenlicht stand. Bei allen anderen Bühnenerlebnissen, waren noch andere da. Auch wenn ich als Kind häufig bei Musicals im Kinderchor eine der Hauptrollen gespielt habe (zum Glück ohne Sologesang). Aber nun saß ich da. Allein. Umgeben von vielen Unbekannten. Doch halt. Ich war nicht allein. Meine Mutter, mein Freund sowie seine Mutter und Großmutter waren da. Dazu Steffi (sie hatte die Lesung nach mir – ein wirklich tolles und spannendes Jugendbuch!) und auch Corinna (auf dem Bild rechts neben mir; Moderatorin vom Autorentag, mit Organisatorin und Illustratorin von Wuschel und Hex – einem Kinderbuch, aus dem sie vor mir gelesen hat) aus meiner Schreibgruppe. Alleine war ich also wirklich nicht. Trotzdem blieb die Unsicherheit. Ich sollte kein erprobtes Werk vorstellen. Etwas, was schon viele andere Ohren gehört haben mochten. Nein, es war ein neuer Text. Ein Text, der dazu noch aus meiner Feder geflossen kam und sich nun der Öffentlichkeit stellen musste.
Anfangs etwas holprig und ohne gescheite Einleitung (Himmel war ich hibbelig!) habe ich irgendwann in meinen Lesefluss hineingefunden. Die größten Herausforderungen waren vermutlich die Sitzhaltung (im Kleid sollten die Beine zusammen bleiben, auch wenn der Schweiß nur so zu Boden tropfte) und vor allem das Mikrofon. Immer wieder habe ich den Abstand falsch eingeschätzt. Gerufenes wurde zu laut, flüstern ging entweder unter, weil ich zu weit weg war oder es entsprach normalem Sprechen. Dennoch – so selbstkritisch wie ich hier bin – es kam gut an. Am Ende habe ich wohl doch flüssiger gelesen, als ich dachte. Die Gespräche danach haben mir Mut gemacht, an meinem Text dranzubleiben. Danke!

Meine Lesung

Autorentag 2016 – meine Lesung

Meine Lesung

Autorentag 2016 – vertieft in den Text meiner Lesung

Viel wichtiger war aber ein gewisses Interview mit unserer lieben Moderatorin. Hach ja. Corinna kennt mich mittlerweile doch zu gut ? Ich und mich an die Öffentlichkeit trauen. Na gut. Was hat sie gemacht? Mir das Versprechen abgenommen, dass ich die „Inseln der Träume“ (Band 1) noch dieses Jahr veröffentliche. Huff. Wirklich? Ja, okay. Ich wollte mich nicht vor dem Publikum blamieren, auch wenn ich mich zierte.

Corinna und ich

Corinna und ich

Nach den Rückmeldungen in der Pause, dass den Zuhörern mein Romananfang gefallen hat, stand die Entscheidung. Der Motivationsschub war da.
Ab morgen läuft die Überarbeitung an. Zudem habe ich, wie auf dem Autorentag angeregt, einen Newsletter eingerichtet, in dem ich über den Fortschritt meiner „Inseln der Träume“ berichten werde. Nicht jede Information wird davon hier im Blog landen, also könnte sich der Newsletter auch für meine lieben Follower lohnen.

Neue Gesichter, spannende Ideen und einfach Literatur

Natürlich habe nicht nur ich gelesen. Geniale, erschreckende, verträumte, abenteuerliche, niedliche, inspirierende und ideenreiche Literatur gehörte ebenfalls dazu. Jeder Text, jedes Gedicht war auf seine Art besonders. Alle hatten Herz, viele haben mich nachhaltig berührt, auch wenn ich manchen leider nicht mehr die Aufmerksamkeit zollen konnte, die ich gerne gehabt hätte. – Hitze verträgt sich nicht gut mit Konzentrationsschwäche und den ganzen Tag zuhören. – Aber das was ich mitbekommen habe, war berauschend, interessant und hat mich neugierig auf mehr gemacht.
Jeder hat der Lesung einen eigenen Stil gegeben. Sei es eine Lesung im Duett von den beiden Leiterinnen der Samtgemeindebücherei. Witz und Humor bei Corinna Rindlisbacher, Telse Maria Kähler sowie Dane Rahlmeyer. Tiefsinn mit berührendem Inhalt von Heike Pfingsten-Kleefeld oder Spannung pur bei Stephanie Lammers und Nina Suslik.

Die Autoren

Autorentag 2016 – die Autoren

Insgesamt war es für mich ein erfolgreicher Tag. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch nochmals den Organisatoren danken:

Ich habe ganz besonders viel Motivation für mich mitgenommen und werde meinen derzeitigen Alltag primär aufs Schreiben ausrichten. Schon jetzt freue ich mich aufs nächste Jahr und hoffe, dass ich ebenfalls dabei sein kann.
Natürlich könnte ich nun noch eine lange Dankesrede halten. In meinem Umfeld gibt es viele Menschen, die mir den Rücken stärken. Aber das würde den Rahmen sprengen. Außerdem habe ich den Meisten bereits persönlich gedankt. Dennoch möchte ich noch ein Dankeswort loswerden: Danke an alle Zuhörer und die teilnehmenden Autoren. Es war ein toller Tag mit euch! Eure Motivation hält weiterhin an.

So haben den Autorentag andere erlebt …

  • Auf der Webseite vom Autorentag gibt es noch mehr Fotos und einen kurzen Bericht.
  • Corinna Rindlisbacher hat extra für die Verlosung (Oh ich habe doch tatsächlich ein Buch von Dane Rahlmeyer gewonnen! Ich freue mich schon aufs Lesen.) ein T-Shirt designed – richtig cool geworden.
  • Dane Rahlmeyer hat den Autorentag in seinem Blog schön zusammengefasst
  • Dietmar Hesse, selbst Autor, war beim Autorentag als Zuhörer mit dabei. In seinem Beitrag stellt er alle Autoren klasse vor und schreibt liebe Worte zu uns. Danke!
  • Last but not least, war auch Simone Anja Melzer (Sam) unter den Zuhörern anwesend. Sie schreibt ebenfalls selbst. In ihrem Blogbeitrag gibt es ebenfalls viele Fotos vom Autorentag zu bewundern.

Wie sieht es mit dir aus?

Warst du schon bei Lesungen dabei? Was hat dir besonders gefallen oder dich inspiriert? Gibt es andersherum auch Punkte, die dich gestört haben oder die du gerne erlebt hättest bei einem Autorentreffen?



Laura Kier

»Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!« Mit diesen Worten in Gedanken, schafft Laura Kier magische, mystische und vielleicht auch gefährliche Welten voller Abenteuer, die Lichtfunken in dein Leben tragen können. Sie lädt mit ihren Texten Leser:innen ein, den eigenen Träumen zu folgen. Neben dem Schreiben genießt sie die Natur, liebt das Leben und ist vielfältig kreativ unterwegs, wenn ihre beiden verspielten Katzen es erlauben.

4 Comments

Lemonbits · 5. September 2016 at 20:05

Deine Lesung war ganz wunderbar (auch wenn ich auf dem Foto gar nicht so interessiert aussehe, haha). Du hast richtig gut gelesen und auch die Lautstärke war absolut okay. 🙂

Danke, dass du da warst! (Und für die Verlinkung!)

Ich hatte auch das Gefühl, dass deine Inseln wirklich gut angekommen sind.

    Laura Kier · 5. September 2016 at 21:33

    Danke dir für deine tolle Rückmeldung. Ich bin immer noch richtig motiviert. Es war ein toller und sehr inspirietender Tag. Danke für deine Überzeugung und Unterstützung. ?

buchstabenwiese · 6. September 2016 at 14:32

Hallo, liebe Laura.
Ich habe diesen Beitrag schon am Smartphone gelesen, als du ihn bei FB geteilt hast. So schöööön.
Es freut mich sehr, dass du dort so viel Motivation bekommen hast. Und die Bilder von dir sind so süß. Du strahlst so.
Ich würde mich das gar nicht trauen, öffentlich vorzulesen. Und dann noch etwas, das man selbst geschrieben hat. Das war für mich schon schwer, wenn ich auf meinem früheren Autorenstammtisch etwas vorgelesen habe. Zum Glück nicht nur für mich. 🙂 Die meisten sind so was nicht gewöhnt und tun sich damit schwer.

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg. <3

Alles Liebe,
Martina

    Laura Kier · 7. September 2016 at 12:28

    Liebe Martina,
    du machst mich ganz verlegen! Dabei war ich so am Zweifeln, ob der Beitrag auch nur im Ansatz das aussagt, was ich wollte. Danke!
    Ich denke aber, dass du dich sehr wohl trauen kannst, öffentlich vorzulesen. Das, was ich von dir kenne, taugt auf jeden Fall! – Mir hat meine Schreibgruppe allerdings auch sehr dabei geholfen. Das regelmäßige Vorlesen dort war eine gute Vorbereitung!

    Alles Liebe dir
    Laura

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