NaNoWriMo 2016 – Tag 7 bis 9

Published by Laura Kier on

Die Zeit verfliegt. In den letzten Tagen war ich ziemlich platt. Dennoch habe ich  geschrieben. Tagessoll, wenn auch nicht mehr. Noch bin ich nicht fit genug, um wieder flüssig mehr zu schreiben, aber ich bin zuversichtlich. Mein Ziel, diesen Monat Schattenjäger so weit wie möglich voran zu treiben, steht nach wie vor.

Nun, was ist in den letzten Tagen passiert? Einiges. Ich möchte nicht unnötig spoilern, deshalb verrate ich nur das Wichtigste, was für das Verständnis meines Tagesschnipsels nötig ist. Aber ich habe die Qual der Wahl. Der folgende Schnipsel beleuchtet weiter das Dilemma vor dem Tairyn steht. Doch nicht nur sie ist davon betroffen. Auch Serar und Rajun. Rajun hockt mittlerweile in der Gestalt eines Eichhörnchens vor ihr.

„Jetzt erzähle ich dir ein dunkles Geheimnis. Serar kennt es. Sonst niemand. Mir selbst gefällt es nicht, aber der Träumer hat recht. Wir haben keine andere Wahl.“ Rajun kam auf sie zu gesprungen und hockte sich vor ihr auf den Boden. „Wie viel weißt du über die Trauminseln, die Ebene der ungelebten Träume und die Welt dazwischen? Die Ideenwelt?“
„Das, was mir meine Schwester und meine Mao erzählt haben. Neue Ideen und Gedankenblitze müssen die Ideenwelt durchqueren, um auf einer Insel Gestalt anzunehmen. Diese Ideen werden in der Welt der ungelebten Träume geboren. Ich nehme an, die leuchtenden Staubkörner sind solche Geistesblitze, die sich zusammenballen können.“ Sie seufzte. Sollte ihr gefallen, wohin sein Plan führte? Sie wusste von Vedis, dass es gefährlich sein konnte, die Insel eines anderen zu verändern. Auch Levina hatte ihr erklärt, wie wichtig es war, dass die Blitzsammler schwache und fehlgeleitete Ideen einsammelten, damit sie keine Ideen oder Inseln zerstörten. „Was hast du vor?“
„Du sollst von der dunklen Zeit der Lifrier wissen. Wir sind mit daran schuld, dass die Traumbrücken geschlossen wurden. Nur wenige Völker können sich derart leicht zwischen den Ebenen und Welten bewegen wie wir. Die Kobolde sind nicht schlecht, was Illusionen und die Welt der Trauminseln angeht. Auch in der Ideenwelt sind sie brauchbar. Aber bei den ungelebten Träumen, haben sich die Meisten in den Zeiten verloren. Viele andere Völker, darunter auch ihr Menschen, sind deutlich schwächer. Ihr wart eine leichte Beute für uns. Euer Wille ist vergleichsweise schwach und eure Wünsche und Träume einfach gestrickt.“
Nein, es gefiel ihr ganz und gar nicht, was Rajun erzählte. Es bereitete ihr Kopfschmerzen. Auch wurde die Angst in ihrem Inneren stärker. Wie könnte Serar wollen, dass sie an etwas anknüpfte, was zur Schließung der Traumbrücken geführt hatte? Dennoch schwieg sie und hörte weiter Rajuns Ausführungen zu.
„Nun, wir haben über Generationen die Fähigkeit entwickelt die Ideenblitze zu lenken. Wir wissen, was zu tun ist, um Träume und Wünsche zu manipulieren. Dadurch veränderte sich auch das Verhalten der Personen. Wir machten sie zu unseren Sklaven. Sie taten, was wir verlangten und führten es ohne Widerrede aus. Die meisten waren dabei sogar glücklich. Ihre Trauminseln blühten und sie hatten das Gefühl genau das zu tun, wofür sie bestimmt waren. Deshalb glaubten viele von uns, dass wir nur eine Stufe unter den Träumern selbst stünden. Unser Recht sei es, den Willen anderer so zu beeinflussen, dass es uns nutzte. Es ging ihnen schließlich gut.“ Er betrachtete seinen Schwanz und sah sie dann aus traurigen, gelb leuchtenden Augen an. „Natürlich war es das nicht.“
„Warum erzählst du mir das? Soll ich etwa …“ Sie wollte den Gedanken nicht vervollständigen, doch ihr Kopf tat es von ganz allein.
„Du sollst andere nicht versklaven. Aber ja, ich möchte, dass du lernst die Sandkörner der ungelebten Träume zu formen und zu lenken. Du selbst wirst sie nicht durch die Ideenwelt leiten können. Dafür brauchen wir deine Schwester.“ Er hüpfte auf ihren Schoss. „Bitte, bevor du ablehnst, hör dir an, warum. Serar und ich haben lange darüber diskutiert. Aber es wird Seraan schaden, wenn die Garde noch mehr Macht erlangt. Irgendwann wird sie nach Berania aufbrechen und dann dauert es nicht mehr lange, bis diese Welt stirbt.“
Laura Kier, „Der Träumer von Seraan – Schattenjäger“ (Ausschnitt aus Kapitel 8, Rohfassung)

Wie geht’s weiter? Eine gute Frage. Ja, ein paar Wörter stehen danach noch, dennoch heißt es für mich: Tippen. Trotzdem möchte ich nun ganz stolz zeigen, was ich bislang geschafft habe.

Wortzahlen Statistik Eluin

Mein Fortschritt im NaNoWrimo vom 1.11. bis 09.11.

So kann es doch weiter gehen, oder? 😀

Wie sieht es mit dir aus?

Allmählich werden die Lifrier immer spannender für mich. Glaubst du, es wäre eine gute Idee, die Traumbrücken wieder zu öffnen? Wird Tairyn es schaffen, sie selbst zu bleiben?



Laura Kier

»Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!« Mit diesen Worten in Gedanken, schafft Laura Kier magische, mystische und vielleicht auch gefährliche Welten voller Abenteuer, die Lichtfunken in dein Leben tragen können. Sie lädt mit ihren Texten Leser:innen ein, den eigenen Träumen zu folgen. Neben dem Schreiben genießt sie die Natur, liebt das Leben und ist vielfältig kreativ unterwegs, wenn ihre beiden verspielten Katzen es erlauben.

2 Comments

pyon · 16. November 2016 at 10:07

Also, ich möchte hier noch einmal festhalten, wie toll ich deine Welt und die Idee dahinter finde. 🙂 Trauminseln, Ideenwelt, Gedankenblitze! Das klingt alles so schön magisch und doch irgendwie greifbar und ich vor allem für mich als Autor klingt das wunderbar vertraut! Noch einmal Hut-ab vor dieser tollen Idee!
Aber was Rajun über die Macht der Lifrier erzählt, gibt mir doch zu denken, aber klingt auch in dem Zusammenhang sehr logisch und machbar und es macht die Lifrier für mich noch ein bisschen stärker/größer/mächtiger, was mir aber sehr gut gefällt. Ich kenne jetzt nur die Schnipsel, die du gepostet hast, aber mich lässt das in Bezug auf sie ein wenig vorsichtiger werden. Jedenfalls ist es ein sehr schöner Schnipsel und ich mag diese Grundthematik darin, dieses „Darf man zu bösen mitteln greifen, um gegen das Böse zu kämpfen“ oder so ähnlich! Was die Traumbrücken angeht – wenn sie wieder geöffnet werden würde, würde dass dann nicht auch den restlichen Lifrier wieder die Möglichkeit geben zurückzukommen? Und ich nehme mal an, dass nicht alle Reue zeigen, sondern ihre Taten durchaus rechtfertigen würden. Spannend. Spannend! Ich freue mich jedenfalls auf mehr! 🙂

    Laura Kier · 1. Dezember 2016 at 20:38

    Bitte entschuldige, dass ich erst heute auf deinen wundervollen Kommentar antworte. Er hat mich wahnsinnig aufgemuntert und mir geholfen, dass ich weiter an meinem Projekt arbeite. Ganz besonders freut mich, dass dir meine Ideen so gefallen <3 - Die Lifrier sollen auch durchaus noch eine entscheidende Rolle spielen. Mal sehen, wie ich dazu nun den Dreh bekomme. Und ja, sollten die Traumbrücken geöffnet werden, würde diese Möglichkeit bestehen.

Schreibe einen Kommentar zu Laura Kier Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner