Klappentext
Von allen ignoriert, wünscht sich Falan nichts sehnlicher als ein Lächeln von der Dorfschönheit Zary. Mit einer gestohlenen Rose als Geschenk hofft er, ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Doch stattdessen erfüllt sich ein anderer Tagtraum. Ein Traum, den er niemals hätte träumen dürfen. Nur wie kann er seine unbedachten Gedanken ungeschehen machen?
Genres: Märchen
Series: Märchenhafte Auszeit
Buchausgaben
ISBN: 978-3-96427-006-1
Price: 6,90ISBN: 978-3-96427-007-8
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Ein Einblick
Dornentraum
Dornentraum
Da war sie. Blutrot und trotz ihrer Dornen so zart. Zerbrechlich, begehrenswert.
Falan hob seine Hand und wollte über die Blütenblätter streichen, doch er ließ es bleiben. Eine Berührung könnte die Schönheit zerstören. Außerdem musste er sich beeilen. Schnell vergewisserte er sich, dass niemand zusah, dann schnappte er sich sein Taschenmesser und schnitt die Rose weit unten am Stiel ab. Es waren genug andere da, an denen sich die Hexe erfreuen konnte. Aber diese eine brauchte er.
Vorsichtig steckte er den Stiel der Rose in seinen Hosenbund und schlich sich davon. Zügig folgte er dem Weg durch die Felder, in der Hoffnung, dass die Alte ihn nicht gesehen hatte.
Kurz war er geneigt, in die Sicherheit seiner Hütte am Dorfrand zurückzukehren, doch dann würde Zary nie auf ihn aufmerksam werden. Er musste es wagen. Heute. Immerhin hatte sie Geburtstag und würde eine Rose sicher zu schätzen wissen. Rosen waren schließlich kostbar und selten. Nur bei der alten Hexe wuchsen sie. Damit hatte er das perfekte Geschenk für Zary. Etwas Einzigartiges.
Zuversichtlicher strich Falan mit der Hand durch den Weizen. Die Ähren raschelten unter seiner Berührung, ansonsten war es still. Kein Wind ging und auch die Vögel schwiegen.
Die Mittagssonne brannte auf ihn herab und ermahnte ihn, möglichst bald einen Schattenplatz zu suchen, doch auf dem Feldweg war er schutzlos der Sonne ausgeliefert. Er kämpfte sich vorwärts und dachte dabei an Zarys Lächeln. Bestimmt würde sie auch ihm endlich ihr bezauberndes Funkeln in den Augen schenken, sobald er ihr die Rose überreichte. Die Vorstellung machte seine Füße leicht. Mit beschwingten Schritten ging er an den Ähren vorbei.
Am Ende des Felds erklomm er den Hügel und war froh, im Schatten von Kiefern und Birken weitergehen zu können. Es war nicht mehr weit. Das Lachen der Frauen begrüßte ihn bereits. Zarys Stimme erkannte er sofort. Glockenhell übertönte sie alle anderen.
Hinter einer der Kiefern verbarg Falan sich und betrachtete die Frauen. Auf bunten Decken saßen sie im Gras am Ufer, reichten Kuchen und Wein herum. Zarys rotes Kleid hob sich von den gelben und grünen Kleidern der anderen Frauen ab. Sie leuchtete wie die Rosen aus dem Hexengarten. Nun fehlte ihr nur noch eine der Blüten in ihren brünetten Locken und das Bild wäre perfekt.
Jetzt oder nie. Falan straffte die Schultern. Er trat hinter dem Baum hervor und schlenderte auf das Wasser zu.
Die Frauen tuschelten, als er näher kam.
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