Frohes neues Jahr und lieb dein Leben

Published by Laura Kier on

Eine abgedroschene Floskel? Lieb dein Leben, frohes neues Jahr, wie geht es dir … Vielleicht. Aber im Endeffekt sind die Worte doch das, was wir daraus machen.

Ich hasse mich und mein Leben …

Wirklich? Ja, im Moment sieht es alles andere als rosig aus. Ich kämpfe um meine Existenz und den letzten Funken Lebensqualität, der mir noch geblieben ist. Aber hasse ich deshalb wirklich mein Leben?
Der Jahresausklang war nicht gerade prickelnd. Ich erhole mich immer noch von meinem Weihnachts-Crash (so war das nicht geplant!) und habe das Feuerwerk fluchend im Bett verbracht dank einer erneuten Migräne-Attacke. Dazu immer wieder Tränen und mich und mein Leben verflucht. Aber eigentlich ist für mich in den letzten Tagen immer klarer geworden, dass ich zwar gerne aufhören würde zu existieren, aber eigentlich auch nur, weil diverse äußere Umstände mich immer wieder daran hindern meine Flügel auszubreiten. Verdammt, ich will leben! Ich liebe das Leben und ich will es endlich richtig auskosten dürfen und nicht ständig neue Baumstämme zwischen die Füße geworfen bekommen. Diese Baumstämme sind es, die mir mein Leben und die Liebe verleiden. Allesamt äußere Umstände, denen ich mich scheinbar fügen muss.

Ständig heißt es abwarten. Geduldig sein, die Füße still halten und Kräfte sammeln. Das habe ich so satt. Ich möchte mich nicht länger wie eine Kugel im Flipperautomaten meines Lebens fühlen. Ich möchte selbst entscheiden wohin mich mein Weg führt und was das Leben für mich lebenswert macht.

Leben mit Krankheit

CFS nervt, schränkt ein und ist alles andere als witzig, aber damit komme ich klar. Ich schaffe es trotz Erschöpfung, Schmerzen, Konzentrationsproblemen und diversen anderen Symptomen mir einen Alltag aufzubauen in dem ich gut klarkomme und auch viele kleine Glücksmomente integrieren kann.
Was ich nicht verpacke sind die unzähligen Hindernisse. Eine Reha, wo ich schon nicht weiß, wie ich die Anfahrt überstehen soll. Unzählige Behördengänge und Arztbesuche, die mich so stark erschöpfen, dass keine Lebensqualität mehr bleibt.

Auch das ewige Warten auf Entscheidungen ist wenig förderlich. Abwarten, Geduld haben und tatenlos da sitzen, ob es sich nun zum Besseren oder Schlechteren wendet. – Natürlich stehe ich damit nicht alleine da. Jeder von uns kennt solche Situationen, wo wir das Gefühl haben tatenlos zusehen zu müssen. Aber weißt du was, ich habe diesen Zustand so satt, wenn er mein eigenes Leben betrifft. Ich möchte mein Leben nicht hassen. Ich liebe mein Leben, eigentlich. Nur die äußeren Umstände mag ich ganz und gar nicht. Derzeit kann ich daran nur wenig ändern, dennoch gibt es auch da einen Weg für mich.

Meine Einstellung ändern und für mich kämpfen.

Durch die Hölle

Ja, es ist alles andere als leicht. Mir fehlt oft die Kraft dazu (mittlerweile sowohl physisch als auch psychisch), aber wenn ich es nicht tue, käme es einem Aufgeben gleich. Wenn nicht ich, wer soll dann für mich kämpfen und für mich einstehen? Freunde? Familie? Klar, sie können unterstützen, aber jeder hat sein eigenes Leben mit ganz eigenen Problemen. Und nur ich weiß, wie ich mein Leben wirklich leben will und welche Schritte nötig sind, um meine Träume Wirklichkeit werden zu lassen und meine Ziele zu erreichen.

Der Weg ist hart. Er führt oft genug durch die Hölle, aber ich habe mich dazu entschlossen mir wieder ein Leben aufzubauen, das lebenswert ist. Ich kann derzeit vor allem abwarten und nachdenken. Nachdenken zeigt mir oft sehr miese Möglichkeiten und das bringt mich nicht weiter. Aber wenn ich erstmal die Zukunft kommen lasse und solange für mich das bestmögliche aus meinem Leben mache, dann habe ich eine Chance mich neu zu verwurzeln und auch den stärksten Sturm zu überstehen.

Trübsal blasen oder in Selbstmitleid zergehen hilft mir da nicht weiter. Dann lieber sehen, wo ich mir etwas Gutes tun kann. Ein wichtiger Punkt sind da für mich die kleinen Freuden des Alltags genießen wie einen Spaziergang zum See (falls ich es körperlich schaffe, ansonsten ist ein Ausflug in die Natur mit schönen Dokumentationen zumindest eine abnehmbare Alternative).

Stiller See Foto

Stiller See

In diesem Sinne wünsche ich dir und deinen Lieben, dass ihr den Mut findet euren Weg zu gehen. Egal wie schwer es gerade ist und wie unmöglich euch das Leben erscheint, das Leben ist zu schade und zu schön, um es einfach aufzugeben.



Laura Kier

»Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!« Mit diesen Worten in Gedanken, schafft Laura Kier magische, mystische und vielleicht auch gefährliche Welten voller Abenteuer, die Lichtfunken in dein Leben tragen können. Sie lädt mit ihren Texten Leser:innen ein, den eigenen Träumen zu folgen. Neben dem Schreiben genießt sie die Natur, liebt das Leben und ist vielfältig kreativ unterwegs, wenn ihre beiden verspielten Katzen es erlauben.

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