Schicksalsfäden
Manchmal wünschte ich wirklich, ich könnte meine Schicksalsfäden entwirren und neu spinnen. Aber dann frage ich mich: würde ich das wirklich wollen? Wäre ein anderes Leben wirklich besser?
Ragnarök ahead
Vor ein paar Tagen ist die erste Anthologie von Nornen vom Nornennetz über Nornen erschienen (ISBN: 978-3740752934 ) und mit dabei auch eine Kurzgeschichte von mir sowie zwei Zeichnungen. In meiner Kurzgeschichte „Schicksalsfäden“ will Skuld ihren Freund Cygnus aus der Verbannung retten. Er muss die Strafe dafür tragen, dass sie aus Spaß und Unachtsamkeit die Schicksalsfäden einer ganzen Welt durcheinander gebracht hat und dadurch die Welt vorzeitig untergegangen ist (Ragnarök).
Bei dieser Geschichte hat mich unter anderem die Frage beschäftigt, was wir bereit wären zu geben, um eine neue Richtung einzuschlagen. Skuld kostet jede Anwendung von Magie Erinnerungen. Sowohl schöne als auch schlechte. Wenn ich also darüber nachdenke, dass ein neuer Schicksalsfaden mich ebenfalls unzählige Erinnerungen kosten könnte – mein Leben wäre womöglich anders verlaufen – dann möchte ich lieber weiter meinen Weg gehen. Ich liebe mein Leben, auch wenn es mich vor unzählige Prüfungen stellt. Aber wer weiß, wer ich sonst heute wäre? Falls ich dann noch Geschichten zu erzählen hätte, sähen diese sicherlich anders aus.
Für mich ist es aber ein Herzenswunsch dich und viele andere Leser mit meinen Texten zu berühren. Ich möchte weiter davon schreiben trotz aller Widrigkeiten den eigenen Träumen zu folgen und niemals aufzugeben. Ja, wir können nicht nur im Licht leben und ständig ein Lächeln auf dem Gesicht haben, aber wir können uns die schönen Erinnerungen bewahren und dadurch Licht in die Dunkelheit bringen.
Genau das ist mein Weg. CFS ist zwar ein Klotz am Bein, aber wer weiß, wozu diese Krankheit gut ist. Ich bin auf jeden Fall geduldiger geworden, lebe achtsamer, genieße mehr die schönen Momente und bin deutlich erfinderischer geworden. Es macht Spaß, neue Möglichkeiten zu finden, wie ich mir den Alltag vereinfachen und das bestmögliche aus meinem Leben machen kann. Also ohne CFS wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, dass Zughunde vielleicht für Wanderungen gut sein könnten (Pferdekutschen sind noch teurer, aber auch Hunde können Kutschen ziehen, finde ich sehr spannend) – ich glaube zwar noch nicht daran, dass ich mir welche anschaffe (Kosten und Aufwand), aber die Idee halte ich im Hinterkopf und ich wüsste auch schon, in welchem Roman ich sie einbauen kann.
Nun, ich habe zwar oft zu kämpfen (auch um meine Rechte), aber dennoch möchte ich nicht tauschen. Meine Erfahrungen sind zu wertvoll für mich und gerade die brauche ich, um gute Bücher zu schreiben. – Ganz klar: Laura 2.0 ist in Planung. Noch brauche ich Zeit (und erstmal gut die Reha überstehen), aber im Hintergrund laufen bereits die Ideen zusammen und erste Umsetzungen beginnen, wenn auch sehr langsam. Derzeit schwanke ich vor allem welches Projekt Laura 2.0 einläuten soll. Ein Phönix-Märchen? Meine Wolkenkatze? Myalig? Perfektion ll?
Wie sieht es mit dir aus?
Ich weiß, dass es für jede dieser Ideen Befürworter gibt, aber vielleicht magst du mir ja verraten, was dein Favorit ist. Ich freue mich auf deine Meinung!
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