Warum ich Kurzgeschichten liebe

Published by Laura Kier on

Romane sind herrlich, um für längere Zeit und in mehreren Etappen in einer anderen Welt abzutauchen. Kurzgeschichten lese ich oft in einem Rutsch durch, trotzdem sind sie alles andere als kurzweilig. Häufig beschäftigen mich kurze Texte sogar länger in Gedanken, als es der eine oder andere Roman tut.

In den vergangenen Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, weshalb ich Kurzgeschichten faszinierend finde. Ich lese sie nicht nur gerne, sondern ich liebe es auch, sie zu schreiben. Für mich sind es kleine Werke, die in spannende Welten entführen und mir eine Auszeit vom Alltag schenken. Aber nicht nur das. Kurzgeschichten regen mich zum Nachdenken an. Sie erlauben mir, Neues über mich sowie über das Schreiben zu lernen. Zudem kann ich durch sie neue Ideen entdecken und beim Schreiben ausprobieren.

Ich habe ein paar alte Blogbeiträge von mir durchstöbert und einige interessante Gedanken zum Thema Kurzgeschichten entdeckt. Diese möchte ich heute mit dir teilen.

Ein guter Anfang

Kurzgeschichten begleiten mich, seit ich meine ersten Texte zu Papier gebracht habe. Meine ersten »Romane« (klicke hier, um mehr darüber zu erfahren), die ich als Kind geschrieben habe, waren aus heutiger Sicht Kurzgeschichten. Viele der Werke von damals werden zwar für immer in meinen Schubladen bleiben, aber sie waren ein guter Start, um zu lernen, einen Bogen vom Anfang bis zum Ende zu bauen. Auch wie ich kondensiert Atmosphäre erschaffe oder Charaktere zum Leben erwecke, habe ich primär beim Schreiben von Kurzgeschichten gelernt.

Für mich sind Kurzgeschichten perfekt, um neue Themen oder Möglichkeiten auszuprobieren.
Selbst überarbeiten habe ich mit der Hilfe von Kurzgeschichten gelernt, weil die Textlänge leichter zu überblicken ist und selbst mehrere Durchgänge weniger Zeit benötigen, als einen gesamten Roman zu überarbeiten.
Ich finde es daher schade, wenn ich von einigen Autor:innen höre: »Ich kann nicht kurz«. Oft werfe ich dann einen Blick in die Texte und stelle für mich fest, dass ich sie als langatmig und voller unnötiger Informationen (unter Autor:innen auch Infodump genannt) wahrnehme. Bei solchen Texten verliere ich das Interesse, weiterzulesen.
In meinen Augen sind Kurzgeschichten eine sehr gute Übung, um beim Schreiben Folgendes zu lernen:

  • Was ist wichtig für den Text? Was kann raus? Was brauche ich als Autorin an Hintergrundwissen, aber die Leser:innen nicht?
  • Wie kann ich mit wenigen Worten eine starke Atmosphäre erschaffen? Was sind die treffenden Worte, ohne zu schwafeln?
  • Wie erwachen Charaktere mit nur wenigen Pinselstrichen zum Leben? Wie kann ich das, was sie besonders macht, hervorheben?

Übrigens waren meine ersten Veröffentlichungen Kurzgeschichten: 2008 erschien mein erstes Märchen in der Anthologie »Wovon träumt der Mond« und 2016 bin ich mit drei Märchen ins Selfpublishing gestartet, worauf 2017 die nächsten drei folgten.

Kurzgeschichten und Anthologien von Laura Kier veröffentlicht bis Ende 2022 mit der Katze Kiki auf dem Foto

Kurzgeschichten und Anthologien veröffentlicht zwischen 2008 und Ende 2022 mit Kiki

Auszeiten mit großer Wirkung

Nicht nur als Autorin liebe ich Kurzgeschichten. Auch als Leserin tauche ich gerne in die Welten anderer Autor:innen ab. Zudem kann ich in Anthologien neue Stile und Autor:innen kennenlernen und herausfinden, ob ich womöglich einen Roman von der Person lesen möchte.
Eine Kurzgeschichte ist für mich meistens eine schöne Auszeit. Oft werde ich in faszinierende Welten entführt, lerne interessante Charaktere kennen oder verfolge Ideen, die mich zum Nachdenken bringen. Dabei wird es aber selten ausschweifend oder langatmig. Die meisten Kurzgeschichten, die ich kenne, beschränken sich auf das Wesentliche und damit den Kern, der mich beim Lesen berührt und mich dazu anregt, selbst weiterzudenken. In der Kürze liegt für mich der größte Reiz.
In einem alten Blogbeitrag (klick hier) schrieb ich:

Für mich aber ist es das Größte, wenn meine Inspiration andere ansteckt. Wenn du einen Teil von dem, was ich zu geben habe, für dich mitnimmst und damit deinen Weg erleuchtest.

Deshalb schreibe ich.
Deshalb male ich.
Deshalb lausche ich dem Wind
und fange die Geschichten ein,
die er mir erzählt.

Blogbeitrag »Es war einmal …« von Laura Kier am 23. Juni 2017

Auch deshalb wollte ich einen Weg finden, meine Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Sie aber einfach 4free auf meine Webseite online stellen, fühlt sich an, als würde ich meine eigene Arbeit nicht wertschätzen. Auch in Kurzgeschichten steckt Zeit und Lektorate kosten Geld. Da meine Werke es mir wert sind – das musste ich erst lernen – möchte ich meine Arbeit nicht nur verschenken. Deshalb habe ich mich für die folgende Möglichkeit entschieden: Einige Kurzgeschichten werde ich hier und in der Phönixpost veröffentlichen, andere werden in Anthologien erscheinen oder in Kurzgeschichtensammlungen wie der Wolkenkatze. Wieder andere wird es nur exklusiv für Patreon-Unterstützer (ab 1 € pro Monat möglich; zahle so viel, wie du möchtest) geben – für mehr Informationen klicke hier.

Ein kleiner Berg

Mittlerweile habe ich weit über sechzig Kurzgeschichten geschrieben und nur einen Bruchteil davon veröffentlicht. Bei meiner Zählung sind auch sicherlich nicht alle Geschichten mit drin, da ich bestimmt einige vergessen habe, die noch irgendwo in Schubladen und Notizbüchern (vor allem auch aus meiner Kindheit und Jugend) herumliegen. Dazu kommen viele Anfänge, die ich gerne zu einer vollständigen Geschichte abrunden – wie ich gerne erwähne: »Schreib das Ding zu Ende!« – und anschließend auch veröffentlichen möchte. Auch meine Sorgenkinder, die jetzt noch nicht funktionieren, werde ich mir schnappen und sie als Übung in gute Geschichten verwandeln.
Ganz klar: Die Ideen gehen mir nicht aus. Und ich freue mich schon sehr auf die Umsetzung und was ich dabei Neues lernen werde, um die Qualität meiner Texte weiter zu verbessern.

Falls du einen Blick auf meine bisherigen Kurzgeschichten werfen möchtest, folge den Links in der folgenden Liste:

In der heutigen Phönixpost habe ich noch ein paar weitere Kurzgeschichten geteilt. Wenn du dich bis zum 1. März 2023 bis spätestens 15 Uhr anmeldest (klicke hier), erhältst du noch die heutige Phönixpost.

Ich wünsche dir besonders viel Spaß beim Lesen.

Alles Liebe

Laura Kier



Laura Kier

»Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!« Mit diesen Worten in Gedanken, schafft Laura Kier magische, mystische und vielleicht auch gefährliche Welten voller Abenteuer, die Lichtfunken in dein Leben tragen können. Sie lädt mit ihren Texten Leser:innen ein, den eigenen Träumen zu folgen. Neben dem Schreiben genießt sie die Natur, liebt das Leben und ist vielfältig kreativ unterwegs, wenn ihre beiden verspielten Katzen es erlauben.

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