Alles ist zu etwas gut
Wirklich alles? Wenn du mich fragst: Ja! Manchmal fällt es mir zwar schwer, in einer schwierigen Situation das Geschenk zu entdecken. Aber sobald sich der Sturm legt – und ich wieder zur Ruhe komme (auch im Sturm können wir Ruhe finden, hier verrate ich dir mehr) – durchfährt es mich oft wie ein Blitz, was das Geschenk ist. Packst du es mit mir aus?
Himmel, war ich in den vergangenen Tagen angespannt! Ich fühlte mich wie in einem Sturm, weil plötzlich so viel Verschiedenes um mich herum wirbelte. Dazu kam, dass ich zu viel gleichzeitig wollte. Meinen Weltenpfad renovieren, andere unterstützen, einen neuen Stammtisch organisieren und vieles mehr. Außerdem klopften auch noch ein paar Kunden an, wo meine Intuition schrie: »Lass die Finger davon. Das ist nicht deine Art der Zusammenarbeit.«
Ganz klar: Ich versuchte, möglichst viele Bälle in der Luft zu halten, allerdings war ich nicht gut im Jonglieren. Ehrlich gesagt war ich dadurch frustriert und genervt von mir selbst. Dabei wollte ich vorwärtskommen und etwas Schönes für mich erschaffen. Ich wollte all die Lichtfunken um mich herum wieder leuchten sehen und jeden einzelnen genießen. Tatsächlich schaffte ich es in dem Augenblick kaum.
Es war vielmehr so, als sollte ich dieses Gefühlschaos erleben. Spüren, wie sich alles in mir zusammenzog und mein Herz raste, wenn ich nur daran dachte, genau so weiterzumachen, wie bis zu diesem Augenblick.
Also setzte ich mich hin und dachte darüber nach, was mir wichtig war und was ich unbedingt in meinem Leben mehr integrieren wollte. Als Erstes kam mir das Schreiben in den Sinn und direkt danach die Überarbeitung meiner Texte. Ich muss gestehen, im Januar habe ich beides sehr vernachlässigt. Es standen so viele andere Aufgaben auf meiner Wunsch-To-do-Liste, dass ich die Geschichten, die nach mir riefen, ständig ignoriert habe. Damit sollte Schluss sein. Und das ist es auch. In der vergangenen Nacht habe ich entschieden: »Ab sofort fokussiere ich mich wieder auf neue Werke. Alles andere kommt danach.«
Darauf hatte meine Muse nur gewartet! Mit einem breiten Lächeln im Gesicht überreichte sie mir, als ich unter der Dusche stand, ein in Regenbogenpapier eingewickeltes Päckchen. Irritiert sah ich sie zunächst an. Doch dann öffnete ich es neugierig und verstand plötzlich ihr Grinsen.
Meine Intuition hatte recht. Ich wollte nicht nur mit den Kunden nicht zusammenarbeiten, sondern auch meine Prioritäten wieder neu stecken. Ihr Geschenk war perfekt!
Plötzlich stand ich nicht mehr in der Dusche, sondern vor einem leuchtenden Sonnenblumenfeld auf dem Weg in den Elm. Um mich herum breiteten sich Farben und Gerüche aus, mein Herz sprang vor Freude und ich wusste endlich, wozu die vergangenen Tage gut gewesen waren! Neben mir stand nämlich eine zukünftige Protagonistin. Auch sie fühlte sich erleichtert und war froh über die Entscheidungen in den vergangenen Tagen. Bislang hat sie sich nur mit einem Lächeln bei mir vorgestellt, aber ich weiß bereits, dass ihre Reise durch den Elm führt und sie ebenfalls an diesem herrlichen Sonnenblumenfeld vorbeikommt. Für uns beide ist es an der Zeit, eine neue Richtung einzuschlagen und uns von Altem zu trennen.
Voller Begeisterung stieg ich aus der Dusche und machte die ersten Notizen. Aus einer stürmischen Woche wurde eine neue Idee geboren, die ich in der Zukunft – wann weiß ich noch nicht – unter meinem Pseudonym Aurelia Weiden veröffentlichen werde. Ich selbst bin dadurch wieder zu einem Lichtfunken geworden und in Gedanken tanze ich weiterhin durch das Sonnenblumenfeld. Schon jetzt freue ich mich auf das Schreiben dieses Werks.
Für mich als Autorin passt ein Spruch, den ich häufiger in anderer Form schon auf T-Shirts gesehen habe, sehr gut:
Aber nicht nur als Autorin bemerke ich, dass in allen Herausforderungen auch ein Geschenk steckt. Manchmal brauche ich ein wenig, um zu erkennen, was der Zauber der Situation ist, und dann kann ich wieder umgeben von unzähligen Lichtfunken durch das Leben tanzen.
Machst du mit und bist du bereit, die Geschenke zu entdecken, die das Leben dir überreicht?
Alles Liebe
Laura Kier
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